Gregor Schöllgen – Historiker

AAPD ADÉ

08.12.2019 
Ende vergangener Woche habe ich zum letzten Mal an einer Herausgebersitzung der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland (AAPD) teilgenommen. Damit endet diese Tätigkeit turnusmäßig nach 15 Jahren.

Es war eine spannende und ausgesprochen erfolgreiche Tätigkeit. Nicht nur haben zunächst Klaus Hildebrand und Horst Möller, dann Hélène Miard-Delacroix und Andreas Wirsching und ich – im Jahresrhythmus und im Abstand von jeweils 30 Jahren – die Bände seit 1975 vorgelegt. Vielmehr konnten wir gewissermaßen nebenher auch die Jahresbände 1961 und 1962 edieren und damit einen Teil der Lücke schließen, die sich mit der Entstehungsgeschichte der AAPD erklärt.

Das Ergebnis unserer Arbeit seit 2005 kann sich sehen lassen: In dieser Zeit haben wir 35 Teilbände mit insgesamt rund 35.000 Seiten vorgelegt. Keine zweite vergleichbare deutsche und kaum eine andere nationale Edition kommt auch nur annähernd an diese Dimensionen heran.

Ohne den Kreis erfahrener und umsichtiger Bearbeiter, allesamt ausgewiesene Historikerinnen und Historiker, hätten wir das nicht schaffen können. Einige von ihnen waren schon an Bord, als ich anfing, andere kamen im Laufe der Jahre hinzu. Ein starkes Team.

Zu meinen letzten Aufgaben gehörten die Auswahl der Dokumente für die Jahre 1989 und 1990 und ihre editorische Aufbereitung für die Drucklegung. Die beiden Bände in insgesamt 5 Teilbänden werden Anfang 2020 beziehungsweise 2021 erscheinen. Mehr dazu auf dieser Seite.

Als ich aus Berlin zurückkehrte, habe ich mir noch einmal die Besprechung der AAPD 1963 angesehen, die ich am 7. Dezember 1993 anlässlich des Erscheinens dieses allerersten Bandes der AAPD für die Süddeutsche Zeitung geschrieben habe. Der Band „setzt Maßstäbe“, fand ich damals: „Mit seinem informativen Verzeichnis der … Dokumente …, seinen ausführlichen Registern und seiner vorzüglichen Kommentierung ist er eine unverzichtbare Quelle für jeden, der sich eingehender mit der Geschichte der Bundesrepublik beschäftigen will, und keineswegs nur mit ihrer Außenpolitik.“ Daran hat sich bis heute nichts geändert.